Nach Darstellung der israelischen Armee wurden jedoch alle vier Palästinenser bei gewaltsamen Zusammenstößen in der Stadt getötet. Dutzende von Palästinensern hätten die Soldaten mit Steinen beworfen, sagte ein Sprecher. Einer der Getöteten sei bewaffnet gewesen, ein anderer habe eine Brandflasche vorbereitet.
"Katastrophe"
Die Soldaten hatten in Nablus seit den frühen Morgenstunden mehrere Häuser durchsucht. Nach palästinensischen Angaben zerstörten die Soldaten in der Altstadt mehrere antike Gebäude. Der Gouverneur von Nablus, Mahmud Alul, sprach von einer "Katastrophe aus menschlicher und historischer Sicht".
Nur einen Tag nach Aufhebung einer monatelangen Blockade waren israelische Truppen, unterstützt von mehreren Panzern, am frühen Samstagmorgen ebenfalls in die Palästinenser-Stadt Jenin eingerückt. Dabei seien sie von Palästinensern beschossen worden, hieß es. Erst in der Nacht zum Freitag hatten die Soldaten mehrere Sperren um die Stadt herum abgebaut und den Einwohnern Reisen in die umliegenden Dörfer ermöglicht. Insgesamt nahmen Soldaten im gesamten Westjordanland 14 mutmaßliche militante Palästinenser fest.
Zu Festnahmen kam es am Samstag auch bei einer Protestaktion jüdischer und arabischer Israelis gegen die israelische Sperranlage zum Westjordanland. Die Armee hinderte hunderte Friedensaktivisten daran, nahe dem Dorf Dir Balut gegen die Anlage zu demonstrieren. Als mehrere ihrer Reisebusse angehalten wurde, blockierten die Demonstranten eine Straße im Westjordanland. Daraufhin wurden nach Angaben des Armeesenders 30 Demonstranten festgenommen.