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Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder schließt die Unterstützung einer CDU-Kandidatin nicht aus.

Foto: APA/dpa/Peer Grimm
Berlin - Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hält es für denkbar, dass die SPD bei der Wahl des Bundespräsidenten im Mai auf einen eigenen Kandidaten verzichtet, wenn die Union CDU/CSU eine Frau als Bewerberin aufstellt. Er habe oft gesagt, er fände es an der Zeit, dass eine Frau Präsidentin würde, sagte der SPD-Vorsitzende dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" nach einem Vorabbericht vom Samstag. Da die rot-grüne Koalition in der Bundesversammlung jedoch keine Mehrheit habe, müsse die Opposition irgendwann konkret werden. "Dann wird man sehen, wie man darauf reagiert."

"Nicht ausschließen"

Der deutsche Kanzler wollte "nicht ausschließen", eine von den konservativen Parteien vorgeschlagene Bewerberin zu unterstützen. "Wenn man schon darauf hinweist, der Kandidat müsse von der potenziellen Mehrheit benannt werden", dann müsse man "zugleich auch die innere Freiheit haben zu sagen: Die Kandidatin, sofern sie integrationsfähig ist, schauen wir uns vorurteilsfrei an", sagte Schröder.

CSU legt sich noch nicht fest

Die CSU/CDU legt sich einstweilen noch nicht fest, man wolle sich mit der Kandidatenfrage noch mindestens bis nach der Hamburgwahl Zeit lassen. Im Gespräch sind derzeit aber nur männliche Bewerber, beispielsweise der stellvertretende Unions-Fraktionschef Wolfgang Schäuble (CDU) und der frühere Bundesumweltministers Klaus Töpfer. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Samstag-Ausgabe) wachsen offenbar die Chancen des früheren Bundesumweltministers Klaus Töpfer (CDU) für eine Kandidatur. In der Parteispitze werde es inzwischen für möglich gehalten, dass CDU-Chefin Angela Merkel Töpfer Mitte Januar öffentlich als möglichen Unionskandidaten präsentieren werde, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Führungskreise in der CDU. Anlass könne ein gemeinsamer Auftritt von Merkel und Töpfer in Berlin am 12. Januar sein. (APA)