Der pakistanische Präsident General Pervez Musharraf nannte den indischen Premierminister Atal Behari Vajpayee "einen Mann des Friedens". Und Vajpayee revanchierte sich, indem er Musharraf in einem Interview mit dem staatlichen pakistanischen Fernsehen als "den größten pakistanischen Führer" nannte, mit dem Indien durchaus verhandeln könne und von dem man sich Schritte zur Verbesserung des indisch-pakistanischen Verhältnisses erhoffe.
Der pakistanische Premierminister Zafarullah Khan Jamali wiederum bezeichnete Vajpayee als "Visionär, Dichter, fruchtbaren Schriftsteller und äußerst geschickten Politiker".
Diese ausgetauschten Nettigkeiten und Superlative deuten klar darauf hin: Sowohl Indien wie auch Pakistan wollen die seit Monaten anhaltende Annäherung vorantreiben.
Die beiden Premierminister, Indiens Atali Behari Vajpayee und sein pakistanischer Amtskollege Zafarullah Khan Jamali, vergeudeten auch keine Zeit und trafen einander direkt nach der Eröffnungszeremonie zu einem 15-minutigen Gespräch unter vier Augen. Später leisteten ihnen dann die beiden Außenminister und einige enge Berater Gesellschaft.
Bei diesen Gesprächen soll unter anderem über mögliche weitere Maßnahmen zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen und über generelle bilaterale Probleme gesprochen worden sein. Mehr war vorerst nach dem kurzen Treffen, das laut indischen Quellen in Islamabad "den Charakter eines Höflichkeitsbesuchs" hatte, nicht zu erfahren.
Etwas später allerdings gab der indische Außenminister bekannt, dass Vajpayee für Montag um ein Treffen mit dem pakistanischen Präsidenten Musharraf angesucht habe. Damit kommt es vermutlich zum ersten offiziellen und direkten Kontakt zwischen Vajpayee und Musharraf seit dem geplatzten bilateralen Gipfel in Agra im Sommer des Jahres 2001.