Rangun - Die Militärjunta von Burma hat sich gegen internationale Kritik an der Inhaftierung zahlreicher Oppositioneller verwahrt. Der Druck aus dem Ausland würde die beabsichtigten Reformen nur verzögern, sagte Ministerpräsident Khin Nyunt Zeitungsberichten vom Samstag zufolge bei einem Treffen mit ausländischen Diplomaten und Vertretern der Vereinten Nationen. Die UN bemühen sich seit Monaten um eine Freilassung der Ende Mai inhaftierten Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi.

Regierungschef Khin Nyunt hatte im August die Erarbeitung einer neuen Verfassung angekündigt, die den Weg zu freien Wahlen ebnen soll. Einen Zeitplan dafür gab er jedoch nicht bekannt. "Wir sind entschlossen, den Sieben-Punkte-Plan umzusetzen", sagte Khin Nyunt bei dem Treffen am Freitag.

Die Junta hatte erstmals 1990 Wahlen zugelassen, sich dann aber nach ihrer Niederlage geweigert, die Macht an Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie (NLD) abzugeben. Eine Nationalversammlung begann 1993 mit den Arbeiten an einer neuen Verfassung, die von der NLD aber als undemokratisch zurückgewiesen wurde. Sie zog sich 1995 ganz aus diesem Prozess zurück. (APA/AP)