"Kein Geheimschat im Ausland"
Unternehmen
Tanzi bestreitet Vernichtung belastender Dokumente
Anwalt des Firmengründers: "Es gibt nichts zu verheimlichen"
Rom - Der Firmengründer des insolventen
Nahrungsmittelkonzerns Parmalat, Calisto Tanzi, hat am Samstag bei
einer Vernehmung durch die Ermittler in Mailand bestritten,
belastende Dokumente vernichtet zu haben, die die Fälschung der
Firmenbilanzen hätten bezeugen können. "Tanzi hat niemals die
Vernichtung von Dokumenten angeordnet", sagte der Rechtsanwalt des
seit einer Woche inhaftierten Großunternehmers, Fabio Belloni. Tanzi
wurde zum vierten Mal in sieben Tagen vernommen.
Belloni berichtete, dass sein Mandant nichts zu verbergen habe.
"Es gibt nichts zu verheimlichen, und es gibt keinen Geheimschatz im
Ausland. Es könnte jedoch Ressourcen geben, von deren Existenz Tanzi
nicht einmal etwas ahnt", betonte Belloni. Er bezog sich somit
indirekt auf Mitarbeiter Tanzis, die den Ex-Firmenchef für den
riesigen Finanzskandal verantwortlich machen. Seine Manager und
Finanzchefs hätten unabhängig von ihm gehandelt, behauptete Tanzi.
Seine Worte werden jedoch von den ebenfalls festgenommenen
Ex-Finanzchefs Fausto Tonna und Luciano Del Soldato heftig
bestritten. (APA)