Tel Aviv - Der israelische Ministerpräsident Ariel
Sharon hat seinen als Warnung an die Palästinenserführung
formulierten Trennungsplan am Montag bekräftigt. Wenn Israel binnen
einiger Monate keinen Partner für die Umsetzung des
Nahost-Friedensplans finde, werde sich sein Land "physisch und
diplomatisch" von den Palästinensern trennen, sagte Sharon vor dem
Zentralkomitee seiner regierenden Likud-Partei. "Das ist mein Plan,
und ich werde ihn umsetzen", erklärte Sharon.
Der Regierungschef, dessen Rede von Applaus aber auch von
Buh-Rufen begleitet wurde, sagte, Israel befinde sich in einem Moment
von historischer Bedeutung. Sein Land müsse dem Terrorismus ein Ende
machen. Wenn dies nicht gelinge, müsse jedenfalls Sicherheit
geschaffen werden. Sharon sagte, Israel sei jedoch der Umsetzung des
Friedensplans ("Road-Map") verpflichtet. Buh-Rufe aus den Reihen
seiner Partei gab es, als er die Notwendigkeit betonte, einige
jüdische Siedlungen in den Palästinensergebieten zu räumen.
Beschleunigter Bau
Sharons Trennungsplan sieht einen beschleunigten Bau der
international umstrittenen Sperranlage im Westjordanland vor.
Zugleich sollen jüdische Siedlungen und Außenposten außerhalb der
Sicherheitsanlage verlegt werden. Die Armee soll sich in diesem Fall
an einer Linie entlang der Sperranlage positionieren und so größere
Teile des von den Palästinensern beanspruchten Landes de facto
abschneiden. Die Palästinenserführung hat den Plan scharf kritisiert. (APA/dpa)