Kurz nach dem endgültigen Ende in der gerichtlichen Auseindersetzung mit der US-Filmindustrie (der WebStandard
berichtete
), meldet sich DeCCS-Mitentwickler Jon Lech Johansen mit einer neuen - sicherlich nicht weniger umstrittenen - Innovation zurück: Laut einem Bericht von
The Register
ist es Johansen gelungen, die Nutzungseinschränkungen für
Apples
Musik-Downloadservice iTunes zu umgehen.
Linux, Solaris, BeOS und BSD
Mit einer kostenlosen Verbesserung ist es nun auch möglich, Lieder, die im Online-Musikshop iTunes Music Store gekauft wurden, unter Linux, BeOS, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, Solaris und QNX zu nutzen. Auf der einen Seite wird diese Entwicklung die Online-Services sicherlich für viele User interessanter machen, auf der anderen Seite dürfte die Musik-Industrie wenig erfreut sein, da Johansen mit seiner Entwicklung verschiedene Nutzungseinschränkungen umgeht. Johansen nutzt für die "Öffnung" von iTunes den Open-Source-Mediaplayer VideoLAN, den er selbst vor kurzem auf Mac OS X portiert hatte.
Identifikationsnummer
Der Norweger konnte die Identifikationsnummer, die im Normalfall dafür sorgt, dass iTunes-Dateien unter Windows an einen bestimmten Computer gebunden sind, auslesen und stellte fest, dass die Nummer aus vier Komponenten besteht. Die Identifikationsnummer enthält laut Johansen neben der Seriennummer des C:-Laufwerks, der BIOS-Version und der CPU-Bezeichnung auch eine Windows-Product-ID. Gegenüber "The Register" meinte Johansen, dass bei der Nutzung von VideoLAN unter Windows diese System-ID in eine eigene Datei geschrieben wird. Da diese Nummer systemunabhängig ist, kann sich auch auch von anderen VideoLAN-Clients ausgelsen werden. "Jetzt wird sich zeigen, wie Apple wirklich über Fair Use denkt", zitiert "The Register" Johansen im Interview.(red)