Medien
Zeitungsverband: 1999 70 Medienmitarbeiter im Einsatz getötet
Allein in Jugoslawien 22 Tote
Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Welt-Zeitungsverbandes (WAN) 70 Journalisten und Medienmitarbeiter
bei der Ausübung ihrer Arbeit gewaltsam ums Leben gekommen. Die Zahl der Todesopfer sei die höchste seit 1994, als 73 Medienvertreter
im Einsatz als Berichterstatter getötet worden seien, teilte der in Paris ansässige Verband am Mittwoch mit. Im Jahr 1998 seien es noch 28
Menschen gewesen.
Nach Angaben des Journalistenverbandes "Reporter ohne Grenzen" lag die Zahl der im Dienst getöteten Journalisten hingegen bei mindestens
36. Das "Kommitee zum Schutz" der Journalisten sprach von 33 im vergangenen Jahr umgebrachten Reportern.
Die zahlreichen Kriege auf der Welt seien für den starken Anstieg der Opferzahlen verantwortlich, erklärte ein WAN-Sprecher. So seien
allein in Jugoslawien 22 Medienmitarbeiter ums Leben gekommen, 18 von ihnen seien während der NATO-Luftangriffe auf die jugoslawische
Hauptstadt Belgrad im vergangenen Frühjahr gestorben.
Aus Russland und Indien seien jeweils vier Todesfälle gemeldet worden. Anderswo seien Journalisten wegen ihrer Berichterstattung oder ihrer
Nachforschungen getötet worden. Dem WAN sind 17.000 Zeitungen angeschlossen. Der Verband setzt sich weltweit für die Wahrung und
Förderung der Pressefreiheit ein. (APA)