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Franz Schausberger - Spitzenkandidat der ÖVP für die Wahl in Salzburg - tritt nach der Wahl zurück, sollte er überhaupt wieder Landeshauptmann werden

foto: apa/neumayr
Salzburg - Der Salzburger LH Franz Schausberger (V) wird heute seinen Nachfolger Wilfried Haslauer bekannt geben. Pressesprecher Thomas Kerschbaum erklärte, der Wechsel von Franz Schausberger zu Wilfried Haslauer solle in der ersten Hälfte der Legislaturperiode erfolgen. Bei der Landtagswahl am 7. März tritt Schausberger noch als Spitzenkandidat für die ÖVP an. Haslauer ist auf Platz zwei gereiht.

Vertreter

Wilfried Haslauer hatte Schausberger in Zusammenhang um die Gerüchte, der Landeshauptmann misshandle seine Frau, vertreten und am 28.10. 2002 in dessen Namen Strafanzeige bei Gericht gegen unbekannte Täter wegen übler Nachrede eingebracht. Außerdem hat er sich einen Namen im Kaprun-Prozess gemacht.

"Notwendig, hin und wieder etwas ungewöhnliches zu tun"

Er habe die Verantwortung dem Land und der Partei gegenüber mitzuteilen, wie es nun weitergehen soll. "Es ist notwendig, hin und wieder etwas Ungewöhnliches zu tun. Die Weichen der Salzburger ÖVP sind gestellt", erklärte Franz Schausberger in einer Pressekonferenz zu seinem Plan, Wilfried Haslauer in den kommenden zwei bis drei Jahren das Amt des Landeshauptmannes zu übergeben.

"Das Haus ist bestellt, wir hoffen am 7. März eine gute Ernte einzufahren. Die Wähler sollen klar wissen, wie es weitergehen wird und wer ihn in der ersten Hälfte als Landeshauptmann nachfolgen wird - soferne wir die stärkste Partei am 7. März werden", sagte Schausberger. Mit Haslauer auf Listenplatz zwei habe er sein engstes Team für den Wahlkampf intensiv verstärkt. "Ich bin nicht amtsmüde, sondern verstärke mein Team und sage jetzt schon, wer nach mir Landeshauptmann werden soll."

"Ein Schausberger lässt sich nicht schleifen"

Sein Schritt sei auch eine aktive Antwort auf die derzeitige politische Situation. "Ein Schausberger lässt sich nicht schleifen sondern handelt im Vertrauen, Verantwortung und Sicherheit in die Politik."

"Gerüchten wehrlos ausgeliefert"

Sein jetziger Schritt sei in seiner Lebensplanung beinhaltet gewesen und er habe dies mit seiner Familie besprochen. Allerdings sei er auch durch die Rufmordkampagne bestärkt worden, "Gerüchten gegenüber ist man wehrlos ausgeliefert. Einen Schutz vor Verleumdung gibt es auch durch ein Fairnessabkommen nicht."

Mit Rechtsanwalt Wilfried Haslauer konnte eine Persönlichkeit gefunden werden, mit dem er schon lange freundschaftlich verbunden sei. "Ich bin überzeugt, dass Haslauer eine wertvolle und wesentliche Bereicherung der Politik ist", sagte Schausberger. Der Sohn des ehemaligen Landeshauptmannes sei mit der Politik aufgewachsen und trotz seines Berufes als Anwalt immer mit der Politik in Verbindung geblieben (vor allem im Seebrunner Kreis).

Haslauer: "Stehen vor großen Herausforderungen"

Salzburg stehe vor großen Herausforderungen. Die dramatischen Änderungen in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft würden sich weiter beschleunigen und Salzburg vor große Aufgaben stellen. Diese Herausforderungen nehme er gerne an und deshalb habe er ja gesagt, begründete Wilfried Haslauer seinen Entschluss. Franz Schausberger sei der Landesobmann, er sei der Spitzenkandidat, "ich bin in der Wahl die Nummer zwei und falls die ÖVP die Wahl gewinnt, der künftige Nachfolger unseres Landeshautpmanns", stellte Haslauer klar.

Es reize ihn, eine ganz neue und eine ganz andere Aufgabe zu übernehmen. Die Position der Nummer zwei biete ihm die Gelegenheit, sich einzuarbeiten. "Ich bin in diesem Land geboren und aufgewachsen. Meine Familie hat mich etwas lernen lassen und ich möchte dem Land etwas zurückgeben und für Salzburg arbeiten." Unter der Führung Schausberger sei viel weitergebracht worden. Er schätze seine Arbeit und achte ihn als Menschen. "Seine Erfahrung und mein Wille, die Zukunft zu gestalten, sind eine gute Basis", sagte Haslauer. Auf Nachfrage, welche Position Haslauer genau nach der Wahl einnehmen werde, wollten sich weder Schausberger noch Haslauer festlegen. Haslauer stellte klar, dass er seinen Beruf als Anwalt aufgeben werde.

Schausberger habe ihn vor einigen Monaten zu sich gebeten, um mit ihm die Nachfolgefrage zu erörtern. Er sei erstaunt gewesen, als er erkannt habe, dass es dabei nicht um seinen Rat sondern um die Entscheidung ging, in dieses verantwortungsvolle Amt selbst nachzufolgen. Damit habe er nicht gerechnet. Eine politische Laufbahn habe er bis zu diesem Zeitpunkt immer kategorisch ausgeschlossen, so Haslauer. Nach mehreren Gesprächen habe er sich entschieden, Ja zu sagen. (APA/red)