Wien/Salzburg - Nur kurz fiel am Mittwoch der erste Kommentar der Bundes-ÖVP zu den Rückzugsplänen des Salzburger Landeshauptmannes Franz Schausberger aus. "Uns ist diese Information bisher nicht bekannt", sagte die stellvertretende Parteichefin Elisabeth Gehrer in einer Pressekonferenz am Rande der ÖVP-Klausur in Wien auf eine entsprechende Journalistenfrage. Die Bundes-ÖVP werde es aber halten wie immer. Man habe "eigenständige Bundesländer", die "eigenständige" Entscheidungen treffen.

Eine nähere Bewertung wollte die Bildungsministerin nicht abgeben. Nein: "Jeder Ratschlag von außen ist auch ein Schlag und deshalb gebe ich keinen Ratschlag".

In der Mittags-ZIB des ORF bewertete Gehrer die Rückzugspläne des Salzburger Landeshauptmanns Franz Schausberger dann positiv. Schausberger sei ein "sehr offensiver Landeshauptmann", der sehr viel für Salzburg getan habe. "Ich glaube, er hat gute Chancen". Und wenn Schausberger mit Wilfried Hauslauer neue Leute in sein Team hole, sei dies eine "gute Wegweisung für die Zukunft".

Schüssel: "Entscheidung der Salzburger"

Auch Bundeskanzler ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel hat die Nachfolgeregelung für den Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger zwei Monate vor der Landtagswahl nur kurz kommentiert. Schausberger habe ihn angerufen und informiert, berichtete Schüssel in einer Pressekonferenz zur Neujahrsklausur des ÖVP-Regierungsteams. Die Salzburger ÖVP habe jetzt einmal ihre Liste mit Wilfried Haslauer präsentiert: "Alles andere sind Entscheidungen der Salzburger".

Der Bundeskanzler geht davon aus, dass die ÖVP am 7. März ein "erstklassiges Ergebnis" einfahren werde. In Salzburger habe es immer ÖVP-Landeshauptleute gegeben und Salzburg sei eines der "bestgeführten österreichischen Bundesländer".

Lopatka: "Etwas völlig Neues"

Generalsekretär und Wahlstratege Reinhold Lopatka meinte zur Vorgangsweise der Salzburger ÖVP: "Es ist etwas völlig Neues und dadurch etwas hoch Interessantes." Zur Frage, ob er als Wahlkampfstratege zu einer derartigen Vorgangsweise geraten hätte, meinte er, dies sei eine Salzburger Entscheidung. Und weiter: "Der Name Haslauer bürgt für Qualität." (APA)