Der Name ist neu, aber sonst bleibt alles beim Alten: In der Bundesagentur für Arbeit in Deutschland, die seit Jahresbeginn nicht mehr Bundesanstalt heißt, wurden am Donnerstag die weiter hohen Arbeitslosenzahlen verkündet: Im Dezember waren 4,316 Millionen Menschen ohne Job. Das sind 132.000 mehr als im November und 91.400 mehr als im Dezember 2002.

In Westdeutschland nahm die Arbeitslosigkeit im Dezember im Monatsvergleich um 85.900 auf 2,751 Millionen zu, in Ostdeutschland um 46.100 auf 1,564 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es in den alten Bundesländern noch 104.500 mehr, im Osten immerhin 13.000 weniger. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosenzahl aber wegen des bisher milden Winters um 21.000 Personen abgenommen.

Höchststand seit 1997

Die absolute Zahl ist der höchste Dezemberwert seit 1997, als 4,521 Millionen gemeldet waren. Die bundesweite Arbeitslosenrate stieg im Dezember um 0,4 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent.

Die durchschnittliche Arbeitslosenzahl stieg 2003 gegenüber 2002 um 315.700 auf 4,376 Millionen. Das war der höchste Jahresdurchschnitt seit 1997, als 4,384 Millionen Arbeitslose registriert wurden. Die Arbeitslosenquote belief sich 2003 auf 10,6 Prozent.

Im zweiten Halbjahr sei ein echter Zuwachs an Beschäftigung und damit eine echte Abnahme an Arbeitslosigkeit zu erwarten, sagte Behördenchef Florian Gerster. Die Reformen fingen an zu greifen. Gerster erwartet aber erst 2005 "einen echten Durchbruch". (DER STANDARD Printausgabe, 9.1.2004)