Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv

Berlin - Mit einem Schauspielerumzug, Lesungen und einer Neuinszenierung erinnern am Freitag, 9.1., Theatermacher in Berlin an Heiner Müller. Der 1995 gestorbene Dramatiker, Regisseur und Intendant des Berliner Ensembles wäre an jenem Tag 75 Jahre alt geworden. Schauspieler Ulrich Mühe gibt im Haus der Berliner Festspiele mit Müllers Stück "Der Auftrag" sein Regiedebüt. Zur hochkarätigen Besetzung gehören unter anderem Christiane Paul, Udo Samel, Inge Keller und Ekkehard Schall. Mühe spielte in wichtigen Stücken Müllers wie "Hamlet-Maschine" und "Der Lohndrücker".

Schauspielstudenten ziehen tagsüber durch die Stadt. An zehn Stationen führen sie Müllers Mini-Drama "Herzstück" auf. Unter dem Motto "Explosion of a Memory" bietet die Akademie der Künste ein dreitägiges Symposium (9. bis 11.1.) mit Lesungen, Diskussionen und Filmen. Dabei soll vor allem untersucht werden, welche Bedeutung Müllers Texte für unsere Gegenwart haben.

Die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft ehrt Müller mit einer Matinee in der Treskowallee, dem historischen Ort der legendären Uraufführung von "Die Umsiedlerin oder Das Leben auf dem Lande". Das Stück war von der SED danach verboten worden. Am langjährigen Wohnhaus Müllers, einem Plattenbau in Berlin- Lichtenberg, wird eine Gedenktafel enthüllt. Der Dramatiker hatte dort von 1979 bis 1993 in der Erich-Kurz-Straße 9 gewohnt.

Bei einer Hommage im Literaturforum im Brecht-Haus (8. bis 10.1.) werden neben wiederentdeckten Film- und Textdokumenten auch neue Publikationen über Müller vorgestellt. Es lesen unter anderem Volker Braun, Durs Grünbein und Katja Lange-Müller. (APA/dpa)