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Eine Studie des angesehene Forschungsinstituts "Carnegie Endowment for International Peace" bringt die US-Präsident in Bedrängnis. Sie kommt zu dem Schluss, dass die US-Regierung und die Geheimdienste die Bedrohung durch irakische Waffen war "aufgebauscht" hätten.

Foto: REUTERS/Chris Helgren
Washington - Die Angaben der US-Regierung über Massenvernichtungswaffen im Irak waren nach einer neuen US-Studie "irreführend". US-Regierung und -Geheimdienste hätten die Bedrohung durch den Irak vor Kriegsbeginn aufgebauscht, kritisierte das angesehene Forschungsinstitut "Carnegie Endowment for International Peace (CEIP)". Meinungen seien in Fakten umgewandelt worden, hieß es in der Studie, die am Donnerstag in Washington veröffentlicht wurde.

"Völlig falsches Bild"

Dem Kongress und der amerikanischen Bevölkerung sei ein "völlig falsches Bild" von der Bedrohung des Irak vermittelt worden, sagte CEIP-Forscher Joseph Cirincione. Das Institut beklagte zunehmenden politischen Druck auf die US-Geheimdienste seit 2002.

Lob für UN-Inspektoren

Auch die UN-Waffeninspektoren seien bei ihrem Einsatz im Irak erfolgreicher gewesen als von der US-Regierung dargestellt. "Sie haben einen guten Job gemacht", sagte Jessica Mathews, Präsidentin von Carnegie. "Das, was es zu finden gab, haben sie gefunden." Die Erkenntnisse der Inspektoren seien jedoch ignoriert worden.

Powell widerspricht

Dem widersprach US-Außenminister Colin Powell. "Ich habe volles Vertrauen in die Fakten, die ich im vergangenen Jahr präsentiert habe", sagte Powell. Er hatte im Februar vergangenen Jahres im Weltsicherheitsrat angebliche Beweise für irakische Waffenprogramme vorgelegt. Man müsse auf die Ergebnisse der Waffeninspektoren warten, sagte Powell. Bisher haben die US-Inspektoren im Irak keine Massenvernichtungswaffen gefunden. (APA/dpa)