Port-au-Prince - Mehrere zehntausend Menschen haben am Sonntag in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince gegen Präsident Jean-Bertrand Aristide demonstriert. Der Protestmarsch begann mit etwa 1.000 Teilnehmern in einem Vorort von Port-au-Prince. Als der Demonstrationszug sich der Stadt näherte, schlossen sich jedoch immer mehr Menschen an. Die Demonstranten forderten auf Plakaten ein "Anderes Haiti". Polizisten begleiteten den Marsch, Berichte über Verletzte gab es nicht. "Habt keine Angst", rief der katholische Bischof Pierre Andre Dumas den Menschen zu. "Wir müssen einen anderen Weg einschlagen, damit Haiti leben kann." Es war die bisher größte Demonstration gegen Aristide. Während der Proteste kamen in den vergangenen vier Monaten mindestens 45 Menschen ums Leben, mehr als 100 wurden verletzt. Anhänger und Gegner der Regierung machen sich gegenseitig für die Gewalt verantwortlich. Die meisten Opfer waren jedoch Gegner Aristides. Die Demonstranten werfen dem Präsidenten Machtmissbrauch und mangelnde Unterstützung für die Armen vor. (APA/AP)