"Naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden finden ihren Einsatzbereich in zunehmendem Maß auch in den archäologischen Wissenschaften", so Projektleiter Prochaska. In diesem Forschungsprojekt werden Materialproben der Ausgrabungen von Ephesos untersucht, die seit Jahrzehnten unter der Führung des Österreichischen Archäologischen Institutes durchgeführt werden.
Schwerpunkt "Hanghaus II"
Schmuckstück der Ausgrabungen ist das "Hanghaus II". Dort wurden in den 1960er Jahren sieben Wohneinheiten mit jeweils 170 bis 900 Quadratmetern entdeckt, die reich mit Fresken, Mosaiken, Wandverkleidungen aus Marmor und kostbaren Buntgesteinen ausgestattet sind. Dieses Hanghaus bildet heute einen wissenschaftlichen Schwerpunkt der österreichischen archäologischen Aktivitäten in Ephesos.
Wie die Forschungen zeigen, erlebte das "Hanghaus II" verschiedene Umbauphasen, bis eine Erdbebenserie in den Jahren 260 bis 270 der Blütezeit ein Ende setzte. Die Wohnnutzung wurde zumindest im ursprünglichen Raumkontext bzw. auf dem zugehörigen Bodenniveau nie wieder hergestellt. "Das Hanghaus II bewahrte daher nicht nur eine einmalig komplexe Fundsituation des Inventars, sondern auch große Teile seiner Ausstattung mit Wandmalereien", so Prochaska, den vor allem die verwendeten Mörtel und Putze interessieren.
Interdisziplinär