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Der Künstler 1976 mit seiner Arbeit "Sculpture Flottante"

Foto: Archiv
Paris - Der Bildhauer Piotr Kowalski ist in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 76 Jahren in Paris gestorben. Das gab der langjährige enge Freund Kowalskis, der Schriftsteller Jean-Christophe Bailly, am Freitag bekannt. Kowalski lebte seit 1953 in der französischen Hauptstadt. Er war nach Angaben Baillys mit Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Bildhauer habe in Folge seiner Arbeit an derselben Blutkrankheit wie seine 2002 verstorbene Kollegin Niki de Saint-Phalle gelitten.

Ein großer Mathematiker, der sich dann der experimentellen Architektur und der Bildhauerei zuwandte

Mit Piotr Kowalski sei "einer der wichtigsten schöpferischen Geister unserer Zeit" verstorben, erklärte der Pariser Kulturminister Jean-Jacques Aillagon. Kowalski sei ein großer Mathematiker gewesen, der sich dann der experimentellen Architektur und der Bildhauerei zugewandt habe. Mit seiner berühmten "Zeitmaschine" habe sich der Verstorbene in die Tradition des Italieners Leonardo da Vinci gestellt und bewiesen, "wie fruchtbar die Vermählung von Kunst und Naturwissenschaft sein kann".

"Maschinell erzeugte Kunst"

Kowalski hatte sich seine "maschinell erzeugte Kunst" patentieren lassen und seit Anfang 1961 Plastiken auf Kunststoff und Stahl unter anderem bei der Kasseler Documenta, im Guggenheim-Museum in New York, im Museum für Moderne Kunst in Sao Paulo und im Pariser Centre Georges Pompidou gezeigt. Der Künstler wurde 1927 im damals zu Polen (heute Ukraine) gehörenden Lemberg geboren. Zwischen 1947 und 1952 studierte er am Massachusetts Institute of Technology (MIT) Naturwissenschaften und Architektur und zog schließlich nach Paris. 1971 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an. (APA)