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Etikettierung geht ihr auf die Nerven: Margarethe von Trotta
Foto: APA/epa/Claudio Onorati
Osnabrück - Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta ("Rosenstraße") hat sich gegen die Festlegung ihrer Werke als Frauenfilme verwahrt. Diese Etikettierung sei "wie ein Tattoo-Zeichen auf dem Arm oder eine Nummer, um nicht bösartig zu werden", sagte die 61-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe).

Die Zeit nach der 68er-Studentenrevolte sei die wichtigste Phase ihres Lebens gewesen. Damals seien sich die Frauen "wieder ein bisschen bewusst geworden, dass sie eigentlich nur zweite Klasse waren", sagte von Trotta. Die männlichen Studenten hätten die Reden gehalten und die großen Entscheidungen getroffen. "Und die Studentinnen durften die Flugblätter tippen und verteilen. Das nannte Mann dann Arbeitsteilung."

In den 60er Jahren war Margarethe von Trotta als Schauspielerin bekannt geworden. "Mag sein, dass ich plötzlich wieder Lust habe, Schauspielerin zu sein. Wer weiß? Ich lasse das auf mich zukommen", sagte die 61-Jährige. Als Regisseurin will sie auf jeden Fall weitermachen: "Ich darf gar nicht aufhören mit dem Drehen. Von meiner Rente werde ich nicht leben können." Zurzeit habe sie Pläne: "Aber ich bin da sehr abergläubisch, ich rede vorher nicht viel über meine Projekte", sagte die in Paris lebende Regisseurin. (APA/AP)