Mondbasis
Bei der Vorstellung seiner Initiative am Mittwoch werde Bush der US-Raumfahrtbehörde NASA das Ziel setzen, bis Mitte des kommenden Jahrzehnts wieder auf dem Mond zu landen, sagten US-Regierungsvertreter am Samstag. Dort solle eine Basis errichtet werden, von der aus später eine bemannte Mission zum Mars gestartet werden könne. Bush werde den US-Kongress zudem auffordern, die Entwicklung einer neuen Raumkapsel zu genehmigen, die sowohl für Flüge zum Mond als auch zur internationalen Raumstation ISS eingesetzt werden könne. Wie die Apollo-Raumkapseln der 60er und 70er Jahre solle das neue Raumschiff mit einer Trägerrakete gestartet werden.
Die USA verfügen nicht mehr über so leistungsstarke Raketen wie die Saturn 5, mit der die Apollo-Kapseln zum Mond geschossen worden waren. Sie könnten deshalb zum Starten des neuen Raumschiffs auf die russischen Sojus-Raketen oder die europäische Ariane angewiesen sein.
Raumfahrtexperten: Wir sind aber dabei, Shuttle-Flüge wieder aufzunehmen und die ISS fertig zu bauen
Doch Raumfahrtexperten verweisen darauf, dass die NASA rund ein Jahr nach dem Absturz der "Columbia" damit beschäftigt ist, die Shuttle-Flüge wieder aufzunehmen und die ISS fertig zu bauen. "Wir hören nicht mit all den anderen Sachen auf, die wir tun", sagte John Logsdon von der George Washington University. "Das geht in all dem Lärm über Mars-Flüge irgendwie unter."
Zur Finanzierung des Plans schlägt Bush eine Erhöhung des NASA-Budgets um fünf Prozent im Jahr vor. Wenn das Space Shuttle in sechs bis acht Jahren - nach Fertigstellung der ISS - ausgemustert wird, würden zudem 3,5 Milliarden Dollar im Jahr frei.
Demokraten kritisieren Initiative trotz erheblichem Haushaltdefizit