Götschl im Netz
Nur 24 Stunden nachdem Götschl mit dem 30. Weltcup-Erfolg endlich ihren Jubiläumssieg gefeiert hatte, wurde die steirische Speed-Queen brutal auf den Boden der Realität zurück geholt. Ihre Jagd auf die Gerg-Bestzeit endete schon nach wenigen Sekunden. Bei einem Rechtsschwung ging sie zu früh in Innenlage, rutschte aus und donnerte ins Sicherheitsnetz.
Götschl: "Zu viel des Guten"
Zum Glück kam sie aber mit leichten Handblessuren davon. Der Generalangriff auf die im Weltcup jetzt wieder 179 Punkte voran liegende Anja Pärson (18. im Super G) geht damit erst in Cortina weiter, wo von Donnerstag bis Sonntag gleich vier Speed-Rennen auf dem Programm stehen. "Schade. Ich bin gut rein gekommen und habe gedacht dass es tadellos geht. Aber es war offenbar doch etwas zu viel des Guten", sagte Götschl. Ob der Sturz Folgen hat, war vorerst nicht klar. "Im Großen und Ganzen bin ich okay, man wird sehen wie es morgen ist."
Dorfmeister auf Abo-Platz zwei
Für Götschl sprangen Dorfmeister und Berger in die Bresche. Während Megeve-Siegerin Alexandra Meissnitzer diesmal keine fehlerfreie Fahrt gelang und Siebente wurde, musste sich die Niederösterreicherin bei ihrem fünften Saison-Podestplatz zum bereits vierten Mal nur einer Läuferin geschlagen geben. Ihr offensichtliches Saison-Abo auf zweite Plätze konnte Dorfmeister aber nicht erschüttern. "Ich hab mich verfahren, hab's also selber verhaut. Vielleicht bin ich noch nicht reif für den Sieg", sagte Dorfmeister und tröstete sich mit der Führung im Super-G-Weltcup.
Berger beendet Durststrecke
"Hin und weg" war Silvia Berger. Die 23-jährige Westendorferin hatte vor ihrem schweren Sturz 1999 in St. Moritz - an diesem fatalen Dezember-Wochenende hatte sich auch Janica Kostelic ihre erste schwere Knieverletzungen zugezogen - als damals größte ÖSV-Nachwuchshoffnung mehrere Spitzenplätze und darunter am 9. Dezember auch mit Platz zwei im Riesentorlauf von Val d'Isere ihren bisher einzigen Weltcup-Podestplatz heraus gefahren. Zehn Tage später war nach dem Sturz und Kreuzbandriss in der Schweiz die Saison für die damals 19-Jährige vorbei gewesen.
Gerg: "An der Zeit"
"Es ist schon so lange her, deshalb ist es ein super Gefühl. Es war aber auch eine Super Fahrt und ich hoffe, dass es jetzt so weiter geht", sagte Berger. Mehr strahlte nur noch Siegerin Gerg. 13 Monate nach ihrem Kreuzbandriss und zehn Monate nach ihrer Knie-Operation krönte sie ihr Comeback mit dem 17. Weltcup-Sieg, dem ersten seit Dezember 2002. Im Abfahrts-Weltcup führt sie, im Super G ist sie Zweite. "Es war einfach mal an der Zeit, wieder zu gewinnen", sagte die Lenggrieserin. (APA)
1. Hilde Gerg GER 1:21,34 2. Michaela Dorfmeister AUT +0,24 3. Silvia Berger AUT +0,76 4. Ingrid Jacquemod FRA +0,80 5. Carole Montillet FRA +1,01 6. Genevieve Simard CAN +1,23 7. Alexandra MeissnitzerAUT +1,34 8. Martina Ertl GER +1,37 . Nadia Styger SUI +1,37 10. Brigitte Obermoser AUT +1,55 11. Caroline Lalive USA +1,58 12. Martina Lechner AUT +1,71 13. Maria Riesch GER +1,73 14. Libby Ludlow USA +1,75 15. Katja Wirth AUT +1,79 16. Lucia Recchia ITA +1,80 17. Emily Brydon CAN +1,81 18. Anja Pärson SWE +1,82 19. Fränzi Aufdenblatten SUI +1,86 20. Barbara Kleon ITA +1,89 21. Melanie Suchet FRA +1,92 22. Daniela Ceccarelli ITA +1,94 23. Kathrin Wilhelm AUT +2,02 24. Kirsten L. Clark USA +2,08 25. Tanja Schneider AUT +2,16 26. Magda Mattel FRA +2,39 27. Isabelle Huber GER +2,55 . Jonna Mendes USA +2,55 29. Isolde Kostner ITA +2,56 30. Alexandra Coletti ITA +2,65 weiter: 47. Ingrid Rumpfhuber AUT +4,61Ausgeschieden: Renate Götschl (AUT)