Sofia - Die bulgarische EU-Ministerin Maglena Kunewa stellt
den EU-Beitritt Bulgariens 2007 in Frage. Vor allem die von der
Europäischen Union geforderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für
den Beitritt Bulgariens in die Europäische Union könnten
möglicherweise "ein Hindernis sein", sagte Kunewa nach einem Bericht
der bulgarischen Nachrichtenagentur Focus. "Der grundsätzliche Wunsch
der Europäischen Union, Bulgarien in die Gemeinschaft aufzunehmen,
ist zwar gewährleistet, eine hundertprozentige Garantie dafür gibt es
derzeit aber nicht", meinte die Ministerin.
Bulgarien solle zwar "hypothetisch 2007 der EU beitreten, es gäbe
aber grundlegende Schwierigkeiten", betonte Kunewa. Hindernisse gebe
es unter anderem auch im Bereich der erforderlichen
landwirtschaftlichen Reformen im Land. Das sei ein besonders
"schwieriges Kapitel" und erfordere eine "neu überarbeitete
Gesetzgebung und administrative Neustrukturierungen", sagte die
EU-Beauftragte.
Problem des organisierten Verbrechens
Das organisierte Verbrechen im Land ist laut Kunewa ein weiteres,
schwerwiegendes Problem im Hinblick auf den EU-Beitritt. Sollte
"diese Gefahr weiterhin als Tendenz bestehen bleiben, könnte das Land
Probleme bekommen", so die Ministerin weiter. Bulgarien und Rumänien
sollen bis Ende 2005 einen gemeinsamen Beitrittsvertrag mit Brüssel
unterzeichnen, damit sie 2007 der EU beitreten. Bulgarien will die
EU-Gespräche bis zum 1. Mai 2004 abschließen. (APA)