Venedig - Der italienische Telekommunikationskonzern Telecom Italia, der je 25 Prozent an der Telekom Austria und der Mobilkom Austria hält, will eine Holding gründen, in der alle Beteiligungen der Telecom Italia in Österreich zusammengeschmolzen werden sollen. Dies sagte der Chef der Telecom Italia, Roberto Colaninno, am Donnerstag in Venedig. Colaninno kündigte dabei auch den Börsengang der Telecom Austria an. Die Telecom Italia will künftig in der Schweiz und in Bayern expandieren. Auch Lateinamerika werde besonderer Bedeutung eingeräumt, betonte Colaninno. Colaninno bekundete auch, dass der Internet Provider Tin.It unter Kontrolle der Telecom im Juni an die Mailänder Börse gehen wird. Der Telecom-Chef bestätigte, dass seine Gesellschaft in den nächsten drei Jahren 13.500 Stellen abbauen wird, dafür aber 6.500 neue Personen einstellen wird. Verhandlungen mit den Gewerkschaften über die geplanten Stellenkürzungen hatten zu Streiks unter der Belegschaft der Telecom Italia geführt. Wie die Deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete, will die Telecom Italia über eine neue Holding in Spanien auf der iberischen Halbinsel und in Lateinamerika expandieren. TI halte über Beteiligungen in Südamerika bereits Marktanteile zwischen zehn und fünfzehn Prozent, sagte Colaninno. Dank hoher Wachstumsraten im Bereich Internet und der Verbindung von Mobilfunk mit Internetdiensten will Colaninno den Konzernumsatz jährlich um 30 Prozent steigern. 1999 steigerte TI nach früheren vorläufigen Angaben den Umsatz um sieben Prozent auf 52.000 Mrd. Lire (26,6 Mrd. Euro/366 Mrd. S). Der Konzern werde in den kommenden drei Jahren 16 500 Milliarden Lire (16,5 Mrd DM) in den Ausbau des Netzes investieren, sagte Colaninno. Der rasant gewachsene Internet-Provider Tin.it hat 2,4 Millionen Kunden und in Italien einen Marktanteil von 41 Prozent. (APA)