Die britische Behörde für Kriegspensionen sprach dem ehemaligen Gefreiten im Juli vergangenen Jahres eine Invaliden-Rente zu; das Verteidigungsministerium legte dagegen keinen Protest ein, obwohl die Regierung bisher stets einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und dem Golfkriegssyndrom bestritt. Izett selbst überließ der "Times" eine Kopie des Untersuchungsberichts vom September 2001; der Bericht war zuvor nie veröffentlicht worden.
International
Militärarzt: "Geheime" Impfungen Auslöser von Golfkriegs-Syndrom
Britischer Soldat erkrankte ohne Einsatz im Golf
London - Ein britischer Militärarzt hat in einem
Untersuchungsbericht "geheime" Impfungen als die wahrscheinliche
Ursache des Golfkriegs-Syndroms bezeichnet. Die britische Zeitung
"Times" veröffentlichte am Montag die Ergebnisse, zu denen der Arzt
bei der Untersuchung eines erkrankten britischen Soldaten gekommen
war. Der Gefreite Alex Izett leidet seit dem Golfkrieg von 1991 unter
Osteoporose und Depressionen. Die "geheimen" Impfungen vor dem Krieg
hätten "höchstwahrscheinlich" zu Izetts Osteoporose geführt, schrieb
der Arzt. Für diese These spricht auch, dass Izett nicht an den Golf
entsendet worden war, sondern bei seiner Einheit in Deutschland
stationiert blieb.
Anzeichen des Golfkriegs-Syndroms sind unter anderem Müdigkeit,
Juckreiz, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen,
Gedächtnisverlust und eingeschränkte Atemfunktionen. Die Ursachen
sind nach wie vor nicht geklärt. Neben den Impfungen wurde unter
anderem auch der Gebrauch von Munition mit abgereichertem Uran als
möglicher Grund angenommen. Die britische Regierung bestreitet bis
heute einen Zusammenhang zwischen dem Syndrom und dem Golfkrieg 1991. (APA)