London - Britische Wissenschafter sehen einen
Zusammenhang zwischen Brustkrebserkrankungen und Deodorants.
Rückstände eines Konservierungsmittels, das in Deodorants, Kosmetika
und Arzneimitteln verwendet wird, seien in Krebstumoren nachgewiesen
worden, berichtete die britische Fachzeitschrift "Journal of Applied Toxicology" in ihrer jüngsten Ausgabe. Bereits seit Jahren gibt es
eine kontroverse Debatte über eine mögliche Krebs verursachende
Wirkung von Deodorants.
Neue Studie
Dafür sprechen könnte die jetzt vorgestellte Studie der Biologin
Philippa Darbre von der Universität in Reading. Die Wissenschafterin
hatte 20 Brustkrebs-Tumore untersucht und dabei im Gewebe Rückstände
des in Deodorants enthaltenen Konservierungsmittels Paraben entdeckt.
"Wenn Menschen mit diesen chemischen Stoffen in Berührung kommen,
sammeln sie sich im Körper an", sagt Darbre. Es wäre daher sehr
ratsam, diese Konservierungsmittel nicht wie bisher in Kosmetika zu
benutzen, die mit der Brustgegend in Berührung kommen. Mehr Forschung
sei aber nötig.
Einschränkende Kritik
Das fordert auch Richard Sullivan, ein anerkannter britischer
Krebsforscher, denn "auch wenn es eine interessante Studie ist, muss
man doch sagen, dass die Anzahl der von Doktor Darbre untersuchten
Tumore sehr gering war". Die Untersuchung erscheine plausibel, sei
aber noch kein endgültiger Beweis, kommentierte ein Sprecher der
britischen Kosmetik-Branche den Forschungsartikel. Das in den Tumoren
nachgewiesene Konservierungsmittel werde nur in wenigen Deodorants
verwendet.(APA/dpa)