Begleitet von erneuten bundesweiten Warnstreiks gehen an diesem Dienstag in Frankfurt die Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Zeitungsredakteure in die fünfte Runde. In den vorangegangenen vier Gesprächen wurde keine Annäherung über die von den Arbeitgebern geforderten Kostensenkungen erreicht. Verleger und Gewerkschaften warfen sich gegenseitig eine Blockadehaltung vor.

Arbeitsniederlegung

Am Montag legten nach Gewerkschaftsangaben mehrere hundert Redakteure in acht Bundesländern die Arbeit nieder. Einige Zeitungen sollen an diesem Dienstag in dünnerem Umfang erscheinen. Die Gewerkschaften kündigten eine Fortsetzung der Protestaktionen an.

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) will das Urlaubsgeld auf 68 Prozent eines Monatsgehalts senken, die jährlichen Urlaubstage um fünf verringern und die Arbeitszeit von derzeit 36,5 Stunden verlängern. Nach Ansicht des Verbands handelt es sich bei den Schwierigkeiten der Zeitungen nicht nur um eine Konjunkturkrise, sondern um strukturelle Probleme.

Protestaktionen

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Gewerkschaft verd.i betonten am Montag, es dürfte keine dauerhaften tariflichen Verschlechterungen geben. Über zeitlich befristete Öffnungsklauseln für Verlage in wirtschaftlicher Not könne verhandelt werden.

Zu den größten Protestaktionen, die nach Angaben des DJV unterschiedlich lang dauerten, kam es am Montag in Nordrhein-Westfalen. Dort legten nach Gewerkschaftsangaben rund 400 Redakteure vorübergehend ihre Arbeit nieder, in Niedersachsen und Bremen waren es den Angaben zufolge 250 und in Hessen rund 100 Redakteure. Dort wurden der Gewerkschaft zufolge mehrere Verlage ganztägig bestreikt. Zumindest in Hessen hieß es, dass einige Zeitungen am Dienstag in nur dünnerem Umfang und mit weniger aktuellen Themen erscheinen würden. (APA/dpa)