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Ex-Finanzminister O'Neill enthüllt in seinem Buch, Präsident George W. Bush habe schon in den ersten Tagen seiner Amtszeit mit der Planung des Irak-Kriegs begonnen, nicht erst nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

Foto: REUTERS/Larry Downing
Washington - Nach dem Vorwurf des ehemaligen US-Finanzministers Paul O'Neill, US-Präsident George W. Bush habe bereits zu Beginn seiner Amtszeit 2001 Pläne für eine Invasion im Irak gehabt, hat das Finanzministerium eine Untersuchung gefordert.

Es müsse ermittelt werden, wie ein vermutlich als geheim einzustufendes Dokument in einem CBS-Interview O'Neills aufgetaucht sei, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Montag mit. O'Neill hatte in einem Interview des Senders CBS erklärt, Bush sei bereits vor den Anschlägen vom 11. September 2001 entschlossen gewesen, einen Grund für einen Krieg gegen den Irak zu finden. Der US-Präsident sei von Anfang an der Auffassung gewesen, dass der frühere irakische Präsident Saddam Hussein eine "böse Person" sei und entmachtet werden müsse. Bush hatte O'Neill im Dezember 2002 wegen Differenzen über Steuersenkungen entlassen.

Kritk zurückgewiesen

Es sei durchaus gängige Praxis, dass ein Minister nach seiner Amtszeit offizielle Dokumente mitnehme, fügte der Sprecher des Ministeriums hinzu. Eine Untersuchung müsse jedoch jetzt zeigen, wie es dazu gekommen sei, dass ein offenbar geheimes Dokument in O'Neills Interview aufgetaucht sei. Der Sprecher machte keine näheren Angaben über den Inhalt des Dokuments.

Das US-Präsidialamt wies die Kritik O'Neills an Bush unterdessen zurück. "Der Präsident hat alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die Lage im Irak friedlich zu lösen", sagte dessen Sprecher. "Saddam Hussein war seit langem ein gefährlicher Mann." (APA/Reuters)