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Der EU-Kommissionspräsident Romano Prodi erhielt ein Kuvert mit leeren Patronenhülsen und Knallkörpern - Gefahr bestand jedoch keine.

Foto: APA/EPA/Filippo Monteforte
Rom - Ein Brief mit einigen leeren Patronenhülsen ist am Montag in der Wohnung des EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi in Bologna eingetroffen. Der Brief wurde von der Polizei geöffnet, die über der Sicherheit Prodis wacht, hieß es nach Angaben der italienischen Nahrichtenagentur ANSA. Nach Angaben der Ermittler befanden sich im Kuvert auch einige Knallkörper, die jedoch nicht explodieren konnten, sowie ein Dokument mit anarchistischen Slogans.

Briefbomben waren Ende Dezember bereits an Kommissionspräsident Prodi, den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, sowie an die europäische Polizei Europol und die EU-Ermittlungsbehörde Eurojust in Den Haag gerichtet worden. Diese Sendungen waren alle in Bologna aufgegeben worden. In drei von ihnen wurde nach Presseberichten das Traktat einer italienischen Anarchistenvereinigung gefunden, in dem von einer "Operation Weihnachtsmann" die Rede war. Auch an EU-Abgeordneten waren Briefbomben gesendet worden.

Einschränkung des Postverkehrs

Die italienische Justiz hatte daraufhin eine Einschränkung des Postverkehrs in der Region Bologna angekündigt. Der zuständige Staatsanwalt, Enrico Di Nicola, hatte bereits vor einigen Tagen die Befürchtung geäußert, dass auch das Europaparlament Ziel von Brief- oder Paketbomben werden könnte. (APA)