Das Land Kärnten wird einen Teil der Entschädigungszahlungen für die Opfer des - mittlerweile zu 17 Jahren Haft verurteilten - ehemaligen Kinderarztes Franz Wurst übernehmen. Rund 30 Männer und Frauen haben insgesamt zwei Millionen Euro Schmerzensgeld verlangt.

Landeshauptmann Jörg Haider begründete am Montag nach einer Regierungssitzung die Haltung des Landes mit dem Umstand, dass die Misshandlungen nicht nur im LKH Klagenfurt, sondern auch in der Privatordination Wursts sowie im Rahmen von Sommererholungsaktionen des Landes für Kinder stattgefunden hätten. In diesen Fällen werde jedoch die Landesversicherung vermutlich nichts bezahlen, weshalb das Land einspringen werde.

Paketlösung für die Opfer

Haider teilte mit, dass der zuständige Gesundheitsreferent LHStv. Peter Ambrozy (S) mit der Angelegenheit befasst sei. Dieser ließ wissen, dass er die Spitalsholding Kabeg bereits angewiesen habe, eine Paketlösung für die Opfer vorzubereiten. Im Rahmen der Regierungssitzung wurde am Dienstag auch der Anwalt der Wurst-Opfer gehört.

Der heute 83-jährige Ex-Primarius war wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sowie der Bestimmung zum Mord an seiner Ehefrau Hilde zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil war im November vom Obersten Gerichtshof bestätigt worden. (APA)