Der erste Mordalarm im Jahr 2004 in Wien hat die
Kriminalpolizei an die Donau geführt: Beim Kraftwerk Freudenau hat
ein KW-Angestellter am Dienstag eine Wasserleiche
entdeckt. Der Tote, der vermutlich schon mehrere Wochen im Fluss lag,
wurde von der Feuerwehr geborgen und in die Gerichtsmedizin gebracht.
Die Ermittler schlossen zunächst weder Fremdverschulden noch einen
Unfall oder Selbstmord aus.
Nach Angaben von Dr. Gerald Höbarth von der Kriminaldirektion (KD)
1 hatte der mit einer grauen Jogginghose und einem dunkelgrauen
Rollkragenpullover, einer Strickweste und Wanderschuhen bekleidete
Leichnam eine Art Wäscheleine einmal um die Körpermitte geschlungen.
An seinem Gürtel war zudem ein rund 30 Zentimeter langes Stück Draht
befestigt. Dies könnte zur Befestigung eines Gegenstandes gedient
haben, um die Leiche im Wasser zu versenken.
40 bis 60 Jahre alter Mann
Das Ergebnis der Obduktion wird vermutlich am Mittwoch vorliegen.
Ursprüngliche Angaben der Polizei, wonach der Tote an Händen und
Füßen gefesselt war, stellten sich als falsch heraus.
Da sich der Tote lange Zeit im Wasser befunden hat, war es
zunächst nicht möglich, sein Alter abzuschätzen. Die Ermittler gehen
davon aus, dass der Mann 40 bis 60 Jahre alt war. Papiere wurden
nicht gefunden. Der schlechte Zustand der Leiche macht die
Identifizierung, etwa einen Vergleich der Fingerabdrücke, schwierig.
Der Aufmachung des Toten nach zu schließen könnte es sich, mutmaßten
die Ermittler, etwa um einen Wanderer oder einen Unterstandslosen
handeln. (APA)