Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA
Wien/Linz - Ein wenig über den Durst zu trinken gilt in Österreich oft noch als Kavaliersdelikt. Doch bei jugendlichem Alkoholmissbrauch schrillen alle Alarmglocken: Die "Kampftrinker", die am Wochenende bis zur Bewusstlosigkeit Alkohol in sich hineinschütten, werden vermeintlich immer jünger, und immer mehr Jugendliche landen mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Jugendliche werden zudem schneller abhängig als Erwachsene.

OÖ: 2002 vier von tausend Jugendlichen ins Spital eingeliefert

Wie aus einer aktuellen Studie des Linzer Institutes Suchtprävention - DER STANDARD berichtete - hervorgeht, wurden 2002 in Oberösterreich vier von tausend Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert. In ganz Österreich waren es 2000 Jugendliche.

Bereits im Sommer 2003 hatte die Innsbrucker Kinderklinik Alarm geschlagen: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren, die mit Alkoholvergiftungen eingeliefert würden, habe sich zwischen 1997 und 2002 verdoppelt. Rund die Hälfte davon waren Mädchen.

Der Wiener Suchtexperte Alfred Uhl relativierte damals: Die steigenden Zahlen könnten einfach Ausdruck einer größeren Sensibilisierung gegenüber Alkoholproblemen von Kindern und Jugendlichen sein. Früher sei manche Einlieferung als Kreislaufkollaps in die Statistik eingegangen. Und: Bei jungen Erwachsenen sei der Alkoholkonsum sogar leicht rückläufig.

Jugendschutzbestimmungen

Erschreckend ist laut der jüngsten Studie die Unwissenheit bezüglich der Jugendschutzbestimmungen. So glauben immerhin 53 Prozent der insgesamt 1000 Befragten in Oberösterreich, dass Jugendliche bereits unter 18 Jahren Spirituosen konsumieren dürfen. (fern/DER STANDARD, Printausgabe, 14.1.2004)