Verbleib von 4,22 Milliarden Dollar ungeklärt - Human Rights Watch wirft Regierung Korruption vor
Redaktion
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Johannesburg - Von 1997 bis 2002 sind in Angola laut dem
Bericht einer Menschenrechtsorganisation mehr als vier Milliarden
Dollar (3,14 Mrd. Euro) staatlicher Öleinnahmen verschwunden. Während
das angolanische Volk Not leide, habe die Regierung Angolas dem
Verschwinden einer gewaltigen Geldsumme zugesehen, erklärte Arvind
Ganesan von der Organisation Human Rights Watch mit Sitz in New York
am Dienstag.
Die Regierung von Präsident Jose Eduardo dos Santos nahm zu dem
Bericht zunächst nicht Stellung. Regierungsvertreter haben aber
wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, dass ein Großteil der Öleinnahmen
des Landes in den Taschen korrupter Beamter verschwinde. Human Rights
Watch beruft sich auf eine Analyse von Zahlen des Internationalen
Währungsfonds (IWF).
Demnach ist der Verbleib von 4,22 Milliarden Dollar aus dem
Ölgeschäft ungeklärt, das entspricht 9,25 Prozent des jährlichen
Bruttoinlandsprodukts. Die Organisation warf der Regierung, die seit
der Unabhängigkeit des Landes von Portugal 1975 von derselben Partei
gebildet wird, Korruption und Missmanagement vor.
Millionen Angolaner leben in Armut, fast die Hälfte der 7,4
Millionen Kinder des Landes leidet nach UNO-Angaben an
Unterernährung. Angola ist nach Nigeria der größte Ölexporteur in
Afrika südlich der Sahara. (APA/AP)
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