Wien/München - Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) hat sich gegen einen Verkauf ihrer Privatbanktochter Schoellerbank entschieden. Dies hat der Konzern am Dienstagabend bekannt gegeben.

Der HypoVereinsbank-Konzern wolle die österreichische Privatbanktochter Schoellerbank nicht verkaufen. Es habe zwar Angebote gegeben, sagte HVB-Chef Dieter Rampl am Dienstagabend laut dpa in München, Österreich sei aber für die HypoVereinsbank ein Kernmarkt und hier brauche sie ein starkes Privatkundengeschäft. Daher stehe die Schoellerbank nicht zum Verkauf, so Rampl.

Zwei Tage zuvor hatte es in Branchenkreisen geheißen, der Verkauf der Schoellerbank an die Kredietbank Luxembourg für rund 300 Millionen Euro stehe kurz bevor.

Attraktiver Preis

Der Sprecher der BA-CA, Martin Hehemann, sagte: "Es stimmt, dass ein Interessent für die Schoellerbank an uns herangetreten ist. Es wurde auch ein attraktiver Preis geboten, aber uns ist die Schoellerbank zu wichtig", so Hehemann, ohne die kolportierte Summe zu bestätigen. Es habe auch Gespräche gegeben, "aber wir haben die Entscheidung getroffen, dass wir die Schoellerbank behalten."

Die Schoellerbank zähle zum Kerngeschäft der BA-CA in Österreich, sei hochprofitabel, sehr erfolgreich unterwegs und spielt auch laut Hehemann weiter eine wesentliche Rolle im Privatkundengeschäft der Bank Austria Creditanstalt Gruppe.

Innerhalb des BA-CA-Konzerns ist die Schoellerbank für Privatkunden ab einem Anlagepotenzial von 70.000 Euro zuständig. Das Massenkundengeschäft wird von der BA-CA in den Filialen selbst betreut. Für das Top-Segment ist wiederum die BankPrivat zuständig. Im Geschäftsjahr 2002 erzielte die Schoellerbank mit rund 400 Mitarbeitern ein EGT von 25,3 Mio. Euro. Das Volumen der für Kunden verwalteten Gelder belief sich auf knapp 5 Mrd. Euro. An die Mutter BA-CA wurde für 2002 eine Dividende von 22,5 Mio. Euro abgeliefert. (APA)