Eine weit reichende Verlagskooperation haben die Geschäftsführungen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) und der "International Herald Tribune" (IHT) am Donnerstag in Berlin vorgestellt. Die Zusammenarbeit umfasst eine tägliche englischsprachige FAZ-Beilage in der "International Herald Tribune", eine gemeinsame Anzeigenvermarktung sowie die Übernahme des IHT-Vertriebs in Deutschland durch die FAZ. Ab April soll der in Deutschland und Österreich verbreiteten Ausgabe der "International Herald Tribune" täglich eine englischsprachige Fassung der FAZ im Umfang von sechs bis acht Seiten beigelegt werden. Sie enthält Beiträge aus den klassischen Ressorts der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in englischer Übersetzung. Dieses Angebot, so FAZ-Geschäftsführer Jochen Becker, soll auch ins Internet gestellt werden. Nach einer Einführungszeit soll es Angebot kostenpflichtig werden. Künftig übernimmt die FAZ, die mit einer Auflage von 400.000 Exemplaren zu den führenden überregionalen Tageszeitungen zählt, den Vertrieb der "International Herald Tribune" in Deutschland. Derzeit verkauft die IHT in Deutschland und Österreich durchschnittlich 26.000 Exemplare. Die Gesamtauflage weltweit beträgt 227.000 Exemplare. Über die FAZ-Tochter Leadermedia werden Anzeigen europa- und weltweit gemeinsam vermarktet. Werbekunden können bei FAZ und IHT Anzeigen buchen und erhalten eine einheitliche Rechnung sowie Rabatte. Becker bezifferte die jährliche Investition in die Kooperation mit einem einstelligen Millionenbetrag. Die Anzeigenkooperation wird über die Leadermedia abgewickelt. 1999 übernahm die FAZ die Schweizer Leadermedia S.A., die Verlage in der Schweiz, Frankreich, Italien, Deutschland, Schweden, Dänemark und den USA zu ihren Kunden zählte. Als erste Tochtergesellschaft wurde nach der Übernahme die Leadermedia GmbH in Frankfurt/Main gegründet. Weitere sind europaweit in Planung, kündigte Becker an. (APA/dpa)