Graz - Einem steirischen Spitzenbeamten "unmittelbar unter dem Abteilungsvorstand", wie es heißt, werden sexuelle Übergriffe gegenüber einer Sekretärin vorgeworfen. Die Gleichbehandlungsbeauftragte beim Amt der Landesregierung, Ingrid Jauk, bestätigte einen Bericht der "Kleinen Zeitung", wonach der Beschuldigte mittlerweile versetzt worden sei. Weitere Konsequenzen werde es nicht geben.

Entschuldigung und Versetzung

Die gegen den Mann vorgebrachten Anschuldigungen lauten auf durchaus auch tätliche sexuelle Belästigung. Das Opfer wandte sich an den Abteilungschef, wie Jauk erklärt. Nach den Worten der Gleichbehandlungsbeauftragten habe es in der Folge eine Entschuldigung sowie eine Versetzung des Beschuldigten gegeben. "Damit ist die Sache erledigt, zumal die Frau, die sehr krank ist, ausdrücklich keine weiteren Schritte wünscht."

Jauk beurteilt den Fall als eher seltenen Übergriff im Apparat der Landes- und Gemeindeverwaltung sowie der Spitäler. Im Jahr werde sie mit etwa einer Hand voll sexuellen Belästigungen im weitesten Sinn konfrontiert, die von "zotigen Witzen und als anstößig empfundenen Kalenderblättern" bis hin eben zu Grapsch-Attacken reichen. In einem Fall habe sie auch einschreiten müssen, als sich ein männlicher Dienstnehmer Übergriffen einer Kollegin ausgesetzt sah. (APA)