Graz - Als eine "hochprofessionelle, wirtschaftlich orientierte Einrichtung" wird die steirische FH-Joanneum im jüngsten Evaluierungsbericht des österreichischen Fachhochschulrates (FHR) gelobt. In dem Bericht der erstmals durchgeführten institutionellen Evaluierung der zwölf österreichischen FH werden besonders "das gute Klima, die hohe Internationalisierung der Studiengänge und die Wirtschaftskontakte" als besondere Stärke der FH Joanneum hervorgehoben. Die Zusammenfassung der Berichte ist im Internet publiziert.

Kein Ranking

"Die FH-Joanneum hat in der Tat im Rahmen der internen Evaluierung sehr gut abgeschnitten", sagte Andreas Neuhold, Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des Fachhochschulrates. Ein generelles Ranking, das die aktuelle Position der auf ihre institutionellen Komponenten abgeklopften FH wiedergeben würde, gebe es allerdings nicht: "Wir wollten nur erheben, wie sich die stetig gewachsenen Institutionen hinsichtlich ihrer Personal- und Organisationsentwicklung, ihrer Forschungsstrategie, ihrer Qualität der Lehre und dem Grad der Internationalisierung entwickelt haben", sagte Neuhold.

Der Bericht des Evaluierungsteams listet nicht die Schwächen der Institutionen auf: "Wir haben sämtliche Ergebnisse den Erhaltern mitgeteilt und klären die sich daraus ergebenden Herausforderungen in einem internen Kommunikationsprozess", so Neuhold. Danach werden "verbindliche Maßnahmen" festgelegt, deren Erledigung bei weiteren Entwicklungsvorschlägen von Seiten der Erhalter ausschlaggebend sein soll.

Faktoren

Der Bericht des Evaluierungsteams - erhoben mittels Peer-Review-Verfahren in Interviews mit Vertretern aller FH-Angehörigen auf Basis eines Selbstevaluierungsbogens der FH-Joanneum - hebt drei Merkmale besonders hervor: Das Klima zwischen den Lehrenden, sonstigen MitarbeiterInnen, unter Studierenden und auch zwischen Studierenden und Lehrenden, das "von wechselseitiger Wertschätzung" geprägt sei. Die Internationalisierungsbestrebungen seien in einzelnen Studiengängen sehr weit gediehenen, was sich auch im rasant wachsenden In-und Outcoming der Studierenden ausdrücke. Als "weitere große Stärke" werden die Wirtschaftskontakte genannt, die "einerseits den Studierenden das Arbeiten nahe der Wirtschaft ermöglichen (Praktika, Aufträge in den Transferzentren) und andererseits der FH Joanneum die Möglichkeit gibt, die Lehre an die Anforderungen der Wirtschaft anzupassen".

Die Geschäftsführer der FH Joanneum zeigen sich erfreut. "Wir haben in den vergangenen Jahren harte Aufbauarbeit geleistet", so Anna Koubek, wissenschaftliche Leiterin des Hauses. "Dieses Ergebnis ist auch eine Verpflichtung weiter hart zu arbeiten", kommentierte Markus A. Tomaschitz, der kaufmännische Leiter der FH Joanneum, den Bericht der Review-Gruppe. Internationalisierung, Vereinfachung der Strukturen, prozessorientiertes Denken und Eigenverantwortung seien weiter zu forcieren, um auch in Zukunft den Erfolg zu sichern, so Tomaschitz.(APA)