Wien - Die Statistik Austria samt ihrer 900 Mitarbeiter, verlässt ihre in die Jahre gekommene Bleibe in der Hinteren Zollamtsstraße und übersiedelt ab April in das neu errichtete Bürohaus Office Campus Gasometer. Überraschend wurde nun dieser erste von insgesamt drei Bauteilen von der Gewerkschaft der Privatangestellten um 50 Millionen Euro gekauft. Verkäufer war der Europa Fund, ein in London gemangter Fond, wo hauptsächlich US-Pensionskassen investiert sind.

Als Käufer tritt die "Kleingasse GmbH" auf, die wiederum der GPA-Privatstiftung gehört, genauso wie die gemeinnützigen Wohnbauvereinigung der GPA. An der Kleingasse hängt auch das Büroobjekt Schlachthausgasse, dem künftigen zentralen Sitz zahlreicher Einzelgewerkschaften. Die GPA-Wohnbauvereinigung hat übrigens im Vorjahr erstmals 180 Miet-Wohnungen in Sarajevo übergeben, ein weiteres Projekt in Bratislava ist geplant.

Kaufpreis "kein Problem"

GPA-Vorsitzender Hans Sallmutter sagte zum STANDARD, dass er mit der Finanzierung des Kaufpreis "kein Problem" habe, das Geld kommt von Banken. Das die mit der Statistik Austria vereinbarte Bruttomiete mit rund zehn Euro/m² eher am unteren Preisband liegt, stört Sallmutter nicht: "Ich bin kein Radikalkapitalist". Außerdem komme er, anders als "internationale Fonds, mit geringeren Margen aus".

Die Statistik mietet auf 20 Jahre den gesamten ersten Bauteil mit einer Bürofläche von 20.000 m² und 3000 m² Lager. Insgesamt sollen bei den Gasometern drei Bürogebäude mit zusammen 51.000 m² entstehen. Österreich-Partner von Europa Fund ist die Credo AG (früher Zwerenz und & Krause-Gruppe). Erwin Krause sagte, dass mit dem zweiten Bauabschnitt noch heuer begonnen wird.

Das jetzige Gebäude der Statistik Austria gehört der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die das Haus nun generalsaniert. Die BIG hatte der Statistik eine Ersatzliegenschaft in St. Marx angeboten, was aus Kostengründen abgelehnt wurde. Für das renovierte Bürohaus in der Hinteren Zollamtsstraße gibt es bereits Interesse anderer Bundesdienststellen, sagt BIG-Vorstand Christoph Stadlhuber. (DER STANDARD Printausgabe, 15.01.2004, Claudia Ruff)