Köln/Stuttgart - Amerikanische Menschenrechtsanwälte haben am Mittwoch in Kalifornien nach eigenen Angaben Klage gegen den Stuttgarter Autokonzern DaimlerChrysler eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, Mitarbeiter der Mercedes-Benz-Vertretung in Argentinien seien in den 70er Jahren in die Verschleppung von 15 Mitarbeitern verwickelt gewesen, teilte ein Sprecher der Organisation International Labor Rights Fund (ILRF) in Washington mit. Die Gruppe führt die Klage im Namen der Angehörigen der Verschleppten.

Betriebsräte ermordet

Die Anwälte Daniel Kovalik und Terry Collingsworth arbeiteten im Auftrag der Hinterbliebenen von 15 Betriebsräten des argentinischen Mercedes-Benz-Werks Gonzales Catan, die in den Jahren 1976 und 1977 verschleppt, gefoltert und ermordet worden seien. Den Verantwortlichen bei der Daimler-Tochter in Argentinien wird vorgeworfen, die Beschäftigten an das damalige Militärregime ausgeliefert zu haben, um unliebsamen gewerkschaftlichen Einfluss zu beseitigen. "DaimlerChrysler muss die Mitschuld eingestehen und Schadenersatz leisten", sagte der Sprecher des deutschen Verbands kritischer Aktionäre, Rechtsanwalt Holger Rothbauer, in Tübingen.

Eine Sprecherin von DaimlerChrysler sagte in Stuttgart auf Anfrage, das Unternehmen habe von dieser Klage noch keine Kenntnis. (APA/dpa)