Aus Armeekreisen verlautete, dass der Gaza-Streifen weiterhin abgeriegelt bleibe. Der Grenzübergang Erez werde erst dann wieder geöffnet, wenn es dort ein neues Sicherheitsverfahren gebe. Der Kontrollpunkt war nach einem Selbstmordanschlag einer Palästinenserin gesperrt worden, bei dem am Mittwoch vier Israelis getötet und zwölf weitere Menschen verletzt worden waren.
Wiederaufnahme "gezielter Tötungen" von Palästinensern überlegt Israels Regierung erwägt außerdem, wieder mit "gezielten Tötungen" gegen Führer der radikalen palästinensischen Hamas-Organisation vorzugehen. Das berichtete die israelische Tageszeitung "Haaretz" in ihrer Freitag-Ausgabe. "Wir müssen eine Situation schaffen, in der sich die Hamas-Führer wieder mehr um ihr eigenes Überleben kümmern als um die Planung von Anschlägen", zitierte der israelische Armeerundfunk eine Quelle im Sicherheitsapparat. Der Gründer und geistliche Führer der Hamas, Scheich Ahmed Yassin, hatte den Anschlag einer 22-jährigen Palästinenserin aus dem Gaza-Streifen am Mittwoch öffentlich gutgeheißen.
Vor einer Woche wurde in Jenin im Westjordanland ein Mitglied der "Al-Aksa-Märtyrerbrigaden" von israelischen Geheimagenten in Zivil erschossen. Israels umstrittene Politik der "Liquidierung" mutmaßlicher Gewaltdrahtzieher ist in erster Linie gegen die radikalen Organisationen Hamas und "Islamischer Heiliger Krieg" gerichtet. Auch der Chef der marxistischen "Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP), Abu Ali Mustafa, fiel einer dieser Aktionen zum Opfer.