Rom - Der Präsident der Biennale Venedig, Franco Bernabè, wurde am Mittwoch vom italienischen Kulturminister Giuliano Urbani offiziell verabschiedet. Urbani dankte für seine Arbeit. Als Nachfolger gilt Ex-Fiat-Manager Davide Croff (54). Zugleich signalisierte der Minister, dass auch der Direktor des Filmfestivals, Moritz de Hadeln (63), nach zwei Jahren am Lido seinen Hut nehmen muss. "Das neue Projekt der Festivals in Venedig braucht neue humane Ressourcen", sagte er in einem Interview.

Der Venezianer Croff, der noch unlängst an der Spitze einer italienischen Bank arbeitete, hatte schon vor Tagen öffentlich seine Bereitschaft bekundet, das Festival als Präsident zu führen. Einer seiner ersten Aufgaben dürfte es sein, einen neuen Leiter zu finden. Italienische Medien nennen als aussichtsreichen Kandidaten Marco Müller (50), ein gebürtiger Römer und ehemaliger Leiter der Filmfestspiele in Locarno und Rotterdam. Auch der italienische Schauspieler Giancarlo Giannini (61) wird genannt.

Minister Urbani betonte, einer der Hauptziele sei es, das Festival am Lido für private Geldgeber zu öffnen. "Wir haben die Reform des Festivals gemacht, um leichter Sponsoren zu finden." Dazu sei die Biennale-Kulturgesellschaft in eine Stiftung umgewandelt worden.

Kritiker warnten hingegen, die Regierung von Ministerpräsident und Medien-Unternehmer Silvio Berlusconi versuche, die Unabhängigkeit des Festivals zu untergraben. Außerdem heißt es, Urbani wolle es "noch italienischer" gestalten, als es ohnehin schon ist. (APA/dpa)