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Für 2004 rechnet der Flughafen Wien mit einer weiteren Erholung der gesamten Luftfahrtbranche und für sich mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent bei den Passagieren.

Foto: APA/Techt
Wien - Trotz Lungenkrankheit Sars und Irakkriegs, die im ersten Halbjahr 2003 zu starken Passagierrückgängen führten, konnte der Wiener Flughafen (VIE) das vergangene Jahr mit einem starken Zuwachs bei den Passagierzahlen abschließen. Der Vormarsch der Billigflieger und eine Rückkehr des Wachstums der Osteuropaflüge im zweiten Halbjahr bescherten Wien-Schwechat ein für Europa überdurchschnittliches Wachstum von 6,8 Prozent auf 12,8 Mio. Reisende im Jahr 2003, erklärte Flughafenvorstand Herbert Kaufmann am Donnerstag.

Mit einem Wachstum von null auf sechs Prozent des Passagieraufkommens (760.000 Passagiere) legten die Billigflieger vergangenes Jahr einen Blitzstart hin. Sieben Low-Cost-Carrier, darunter die von Niki Lauda übernommene Aero Lloyd unter neuem Namen "Niki", bedienen derzeit Wien. Air Berlin ist bereits der drittgrößte Carrier am Wiener Flughafen, mit 3,4 Prozent Anteil am Passagieraufkommen. Unangefochten ist Austrian Airlines mit 60 Prozent Anteil Platzhirsch vor der zweitgereihten Lufthansa (sechs Prozent). Einen starken Wachstumsschub brachte auch der Verkehr mit Osteuropa, der in den letzten Monaten einen zweistelligen Zuwachs verzeichnete, übers Jahr gesehen rund fünf Prozent. Wien biete neben Frankfurt die meisten Flüge nach Osteuropa, sagte Kaufmann.

Kooperation mit Bratislava

Das Interesse an einer Beteiligung an und Kooperation mit dem Flughafen Bratislava sei ungebrochen, erklärte Kaufmann. 2005 soll darüber von slowakischer Seite entschieden werden. Der Wiener Flughafen setze auf ein gemeinsames Airportsystem der beiden Flughäfen, wobei Wien Drehscheibe (Hub) für Netzwerkcarrier bleibe, Bratislava (derzeit rund 500.000 Passagiere) hingegen in erster Linie durch Billigflieger und Charter wachsen soll.

Billiger und risikoärmer werden soll der geplante Ausbau des Wiener Flughafens, sagte Kaufmann. Das Projekt sei jetzt in drei Stufen geplant, wobei der Zeitpunkt der jeweiligen Ausbaustufen von der Passagierentwicklung abhängt; durch diese Flexibilität werden die Investitionen (ursprünglich waren rund 800 Mio. Euro geplant) so getätigt, dass sie dem jeweiligen Bedarf entsprechen. Details dazu wolle man am 22. Jänner bekannt geben. (DER STANDARD Printausgabe, 16.1.2004, spu)