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Während nach einem Training mit einfachen Phrasen 80 Prozent der Tamarins auf Regelverletzungen aufmerksam wurden, erkannten sie Fehler bei komplizierteren Folgen nicht.

Foto: APA/dpa/Science/Marc Hauser
Washington - Affen können zwar simple Grammatikregeln lernen, würden aber bereits bei einem einfachen Small-Talk scheitern. Das bestätigt eine Studie mit Tamarin-Äffchen, die US-Forscher in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins "Science" vorstellen. Danach waren die kleinen Primaten sehr wohl in der Lage, Fehler in einer Reihe einfacher, aus zwei Worten oder Silben bestehenden Folgen zu erkennen. Sobald das Psychologen-Team um W. Tecumseh Fitch von der Harvard University in Massachusetts jedoch komplexere "Satzgebilde" testete, mussten die Affen aufgeben.

Phrasen mit hierarchisch angeordneten Grammatikstrukturen, in denen die sich aufeinander beziehenden Elemente nicht unmittelbar nacheinander folgen - etwa in Wenn-Dann-Sätzen -, sind für die Affen demnach nicht durchschaubar. Während nach einem Training mit einfachen Phrasen 80 Prozent der Tamarins auf Regelverletzungen aufmerksam wurden, erkannten sie Fehler bei komplizierteren Folgen nicht. "Deshalb könnte der Erwerb von Fähigkeiten für hierarchische Abläufe der entscheidende Punkt bei der Entwicklung der menschlichen Sprache gewesen sein", schreiben die Autoren.

Der US-Psychologe David Premack fasst die Unterschiede zwischen der Sprachkompetenz von Primaten und Menschen in einem Science-Kommentar zusammen: "Schimpansen können nur wiedergeben, was sie wahrnehmen, wohingegen Menschen auch wiedergeben, was sie sich vorstellen." (APA/dpa)