Hanoi - Erste Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weisen nicht auf eine mögliche Übertragung der Geflügelpest von Mensch zu Mensch hin. Die DNA-Analyse von Erregern einer erkrankten Person habe ergeben, dass das Vogelvirus sich offenbar nicht mit dem menschlichen Influenza-Virus verbunden habe, berichtete WHO-Sprecher Dick Thompson in Genf. Auch habe sich bisher niemand bei der Pflege kranker Personen angesteckt.Kontakt mit infizierten Tieren

Experten hatten die Sorge geäußert, dass sich das derzeit in Asien grassierende Geflügelpest-Virus an menschliche Grippe-Erreger anhängen und dann von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte. Die WHO entsandte am Donnerstag ein Expertenteam in die vietnamesische Hauptstadt Hanoi. In Vietnam starben bisher mindestens drei Menschen an Geflügelpest. Am Donnerstag wurden vier neue Erkrankungen gemeldet. Insgesamt stieg die Zahl der Verdachtsfälle damit auf 18. Fachleute gehen davon aus, dass die an Geflügelpest erkrankten Personen sich über den Kontakt mit infizierten Tieren ansteckten.

"Es ist klar, dass wir schnell handeln müssen", erklärte die WHO-Repräsentantin in Hanoi, Pascale Brudon. "Die vietnamesischen Behörden nehmen die Sache sehr ernst." In dem südostasiatischen Land sowie in Japan und Südkorea verendeten bereits Millionen infizierter Vögel. Die Behörden haben Massenschlachtungen angeordnet. China schloss sich am Donnerstag Kambodscha und der Sonderverwaltungszone Hongkong an und verhängte ein Importverbot für Geflügel aus den betroffenen Ländern.

WHO besorgt über die Ausbreitung Die Welternährungsorganisation (FAO) äußerte sich am Donnerstag besorgt über die Ausbreitung der Geflügelpest in Asien. Mögliche Zusammenhänge zwischen dem Auftreten in Vietnam, Japan und Südkorea müssten untersucht werden, forderte die FAO. Auch die mögliche Übertragung von Mensch zu Mensch müsse sehr ernst genommen werden. An Geflügelpest erkrankte Menschen zeigen meist der Grippe ähnliche Symptome wie Fieber und Husten. (APA/AP)