Wien - Eine in Textilien und Plastik fest verschnürte weibliche Leiche wurde Freitagvormittag in einer Wohnung in der Jägerstraße in Wien-Brigittenau entdeckt. Bei der toten Frau handelt es sich wahrscheinlich um eine in Vietnam geborene Französin. Die Polizei ging von einem Mord aus, Näheres sollte eine Obduktion ergeben. Die Leiche wurde verschnürt zum gerichtsmedizinischen Institut gebracht.

Gefunden wurde die 68-Jährige von ihrem Vermieter, der schon seit längerer Zeit von der Frau, die auch öfter in Frankreich lebte, nichts mehr gehört und schließlich Nachschau gehalten habe, gab Ernst Geiger, Leiter der Kriminaldirektion 1 in Wien, bekannt.

Schon seit Wochen tot

Die Frau dürfte bereits seit einigen Wochen tot sein. Die Leiche habe ausgeschaut "wie zum Abtransport fertig", sagte Geiger. Der Tod der Frau wurde von anderen Hausbewohnern nicht bemerkt, da aufgrund der festen Verschnürung und der Kälte kein Leichengeruch zu bemerken war. Die Altbauwohnung der Toten war aufgeräumt und sauber. Es fanden sich auch keine Spuren, die auf ein gewaltsames Eindringen in die Wohnung in der Jägerstraße schließen ließen.

Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf das nähere Umfeld und den Bekanntenkreis der Frau. Das mutmaßliche Mordopfer war früher mit einem Universitätsbeamten verheiratet. (APA, red, DER STANDARD Printausgabe 17.1.2003)