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München - Der Fußball-Film "Das Wunder von Bern" hat bei der Verleihung des Bayerischen Filmpreises am Freitagabend einen Doppelerfolg gefeiert: Der mit 20. 000 Euro dotierte Regiepreis ging an Sönke Wortmann. Johanna Gastdorf erhielt die Auszeichnung als beste Nebendarstellerin (10 000 Euro). Auch den Film "Lichter" bedachte die Jury mit zwei "Bayerischen Oscars". Der mit 200.000 Euro dotierte Produzentenpreis ging an Jakob Claussen, Thomas Wöbke und Uli Putz. Hans-Christian Schmid und Michael Gutmann teilen sich den mit 10.000 Euro dotierten Drehbuchpreis. Sir Peter Ustinov (82) erhielt bei der 25. Verleihung den Ehrenpreis.

... "ein "kleines Filmwunder"

"Das Wunder von Bern" ist nach Ansicht der Jury ein "kleines Filmwunder", das die bekannten Vorgänge um den Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 mit einer genauen Milieuschilderung des Nachkriegsdeutschland verknüpft. Gastdorfs Spiel sei einfühlsam und von einer ungewöhnlichen Bescheidenheit. "Ihre berührende Präsenz im "Wunder von Bern" geht einem als Zuschauer noch lange nach."

"Lichter" erzählt mehrere Einzelschicksale in Frankfurt an der Oder und im benachbarten polnischen Slubice. Der Film habe vorausschauend den europäischen Gedanken aufgegriffen, hieß es in der Begründung der Jury. "Lichter" sei eine Bereicherung für den deutsch- polnischen Dialog. Es sei ein mutiger Film, der nach deutschen Mainstream-Erfolgen einen neuen Weg einschlage. In seiner Eigenständigkeit sei er "bestechend glaubwürdig", urteilte die Jury weiter. "Die Basis des sehr gelungenen Films ist sein außergewöhnliches Drehbuch", heißt es in der Würdigung für Schmid und Gutmann.

Ehrenpreis an Sir Peter Ustinov

Den Ehrenpreis verlieh Ministerpräsident Edmund Stoiber im Münchner Cuvilliéstheater an den britischen Schauspieler Sir Peter Ustinov (82). "Nur wenigen Künstlern wird in der ganzen Welt von so vielen Menschen Sympathie und Respekt entgegengebracht, wie dem Kosmopoliten Ustinov", sagte Stoiber laut Redemanuskript. Er habe dem Publikum viele unvergessliche Momente geschenkt. Ustinov hat in mehr als 40 Filmen mitgespielt und wurde zwei Mal mit dem Oscar ausgezeichnet. Zuletzt war er als Kurfürst Friedrich der Weise in dem Kinofilm "Luther" zu sehen.

Johanna Wokalek erhielt für die Rolle der Lene in dem Heimatfilm "Hierankl" den mit 10 000 Euro dotierten Preis als beste Darstellerin. An Christian Ulmen ging der gleich dotierte männliche Darstellerpreis. Er spielt "Herr Lehmann" in dem gleichnamigen Film von Leander Haußmann.

Dokumentarfilmpreis für "Die Geschichte vom weinenden Kamel"

Mit dem Dokumentarfilmpreis (10 000 Euro) wurden Luigi Falorni und Byambasuren Davaa ausgezeichnet. Ihr Film "Die Geschichte vom weinenden Kamel" ist nach Juryansicht ein "dokumentarisches Märchen aus der fremden Welt mongolischer Nomaden" mit einer großen visuellen Erzählkunst. Rolf Zehetbauer erhielt den Preis für das Produktions- Design (10 000 Euro) in dem Film "Luther". Franz Rath wurde für seine Kameraführung in dem Film "Rosenstraße" von Margarethe von Trotta mit 10 000 Euro belohnt. Der ebenfalls mit 10 000 Euro dotierte Kinderfilmpreis ging an Ulrich Limmer für "Sams in Gefahr".

Publikumspreis für "Good Bye, Lenin"

Das Publikum erkor die Erfolgskomödie "Good Bye, Lenin" zu seinem Favoriten. Auch die Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken (VGF) vergab einen Preis. Insgesamt 60 000 Euro gingen an Ewa Karlström und Andreas Ulmke-Smeaton von der Sam Film GmbH für den Familienfilm "Die wilden Kerle". (APA/dpa)