Die Bertelsmann-Musiksparte trennt sich von ihrem Deutschland-Chef Thomas Stein. Der 54-Jährige verlasse den Konzern, teilte die BMG am Freitag in München mit. Stein ist unter anderem als Juror bei der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" öffentlich bekannt geworden. Nachfolger wird Maarten Steinkamp, Präsident BMG International.

Rücktritt mit sofortiger Wirkung

Stein trete mit sofortiger Wirkung zurück, heißt es in der BMG- Mitteilung. Er habe "große wirtschaftliche und kreative Erfolge erzielt, die auch in hohen Marktanteilen Niederschlag fanden", sagte BMG-Chef Rolf Schmidt-Holtz. Stein habe die Interessen der Musikindustrie in seiner langjährigen Führungsarbeit in den verschiedenen Industrieverbänden engagiert vertreten. Es würden Gespräche über Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit geführt.

Kritik an Auftritt für RTL

Bei BMG war Stein seit 1988. In der Branche sorgten seine öffentliche Auftritte, insbesondere bei der RTL-Show, auch für Kritik. Steins Weggang lässt nach Angaben von BMG seine Rolle als Jurymitglied bei der Show unberührt. In der Branche verlautete, dass der Abschied Steins auch mit der geplanten Fusion der Bertelsmann Musiksparte BMG mit dem Musikgiganten Sony zusammenhängt.

Zu BMG gehören mehr als 200 Plattenlabels in 41 Ländern, darunter Ariola, Arista Records und J Records. Mitte Dezember hatte das Mutterhaus Bertelsmann die Fusion der Musiksparte mit dem japanischen Sony-Konzern besiegelt. (APA/dpa/AFP)