Bei dem neuen Verfahren werden vor der OP per Computertomographie (CT) Bilder der Leber aufgenommen, anhand derer die Ärzte die optimale Schnittführung berechnen. Dort, wo die Schnitte gesetzt werden sollen, platzieren die Mediziner kleine Messsonden in der Leber. Diese registrieren, wie sich das weiche Gewebe verformt. Schließlich macht der Chirurg während der Operation Ultraschallaufnahmen von dem Organ.
Dreidimensionale Aufnahme
Anhand der Messdaten der Sonden bring der Computer Ultraschall- und CT-Bilder miteinander in Deckung und zeigt eine dreidimensionale Aufnahme von der aktuellen Operationssituation. Ein Blick auf den Monitor genügt dem Chirurgen nun, um zu sehen, wie nah er mit seinen Instrumenten einem wichtigen Blutgefäß kommt. Wenn er den Verdacht hat, dass es weitere und bislang übersehene Tumoren in der Leber gibt, kann er diese ebenfalls exakt lokalisieren und zuverlässig entfernen.
"Zuerst standen viele Chirurgen dem Projekt skeptisch gegenüber nach dem Motto: 'Wir brauchen keine Hilfe vom Computer'", berichtet Hans-Peter Meinzer vom Deutschen Krebsforschungszentrum, das die Methode gemeinsam mit Chirurgen der Heidelberger Universitätsklinik entwickelte. Mittlerweile seien aber alle begeistert von den enormen neuen Möglichkeiten.
Weitere Einsatzmöglichkeiten