Bei aller Vorsicht gegenüber Umfragen: Passiert nichts Unvorhergesehenes, wird die Salzburger SPÖ bei der Landtagswahl am 7. März einen historischen Erfolg einfahren. Selbst eine Landeshauptfrau Gabi Burgstaller ist möglich, aber keineswegs sicher. Um Platz eins zu erreichen, haben die Sozialdemokraten ihre Wahlagitation ganz auf den Kampf um die politische Mitte getrimmt. Dies auch, weil die Nominierung von Wilfried Haslauer junior zum zweiten VP-Landeshauptmannkandidaten neben Franz Schausberger mehrheitlich als Signal an die konservativen Kernschichten der außer Tritt geratenen Schwarzen gewertet wird.

Die zentrale Wahlkampfbotschaft der SPÖ für die Mitte lautet: Niemand an der Salzach müsse sich vor den Roten fürchten, wie es Burgstaller selbst immer wieder formuliert. Aus dem Mund der mit für das strukturell eher konservativ ausgerichtete Salzburg beinahe unglaublichen Popularitätswerten ausgestatteten "roten Gabi" klingt das selbst in den Gebirgsgauen für viele offensichtlich glaubwürdig.

Zur Taktik des "Fürchtet euch nicht" gehört auch die Absage an ein rot-grünes Experiment an der Salzach. Man präsentiert sich lieber - im Kampf gegen die Schließung von Wachzimmern - als Partei der Sicherheit. Und: Keine Angst vor Gabi, man sei ja auch die bessere Wirtschaftspartei. Genussvoll erinnert man an das Nein von Wirtschaftskammer und Volkspartei zur Ansiedlung des Möbelriesen Ikea und zum Ausbau des Einkaufszentrums Europark in der Landeshauptstadt. Tatsächlich wurde beiden Projekten letztlich von SPÖ und den Stadt-Grünen zum Durchbruch verholfen. Ein Wahlkampf funktioniert eben dann besonders gut, wenn Form und Inhalt einigermaßen übereinstimmen.