Kritisiert jedoch die vor wenigen Tagen gefallene Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes (VfGH) zum Thema Hauptmietzinsreserve und Mietrecht: "Es zeigt sich erneut, dass die jahrzehntelang verkrusteten Strukturen des Mietrechtes Investitions- und Wachstumshemmer ersten Grades sind." Vermieter von Wohnungen dürfen künftig nicht mehr 40 Prozent der Mietzinsreserve als Pauschale für Einkommensteuern verwenden und dadurch die Mietzinsreserven reduzieren. Der Verfassungsgerichtshof hat die pauschalierte Kürzung der Mietzinsreserve aufgehoben, und diese "unterschiedliche Behandlung von Mietern und Vermietern" als "mit dem Gleichheitsgrundsatz nicht vereinbar" bezeichnet.
In Österreich sorgt unter anderem die Wohnbauförderung für eine realistische Wohnraumfinanzierung. Immobilienexperten plädieren für ein Beibehalten der länderspezifischen Förderungen, die vor allem den Neubau von Wohnflächen erst ermöglichen. Michaela Mischek-Lainer, Vizepräsidentin des Verbandes der österreichischen Immobilientreuhänder, betont, dass jedoch Diskussionsbereitschaft besteht: "Wir sind für eine mittelfristige Beibehaltung der Wohnbauförderung in einer Mischung von Subjekt-und Objektförderung." Die Wohnbauförderung wird heuer neu verhandelt.
Mischek beschreibt die Trends der gesuchten Wohnungen in Wien: "Drei bis vier Zimmer, eine Terrasse, ein großzügiges Bad. Viel Potenzial sehe ich im fünften Bezirk - doch wo auch immer, gute Ausstattung und ein infrastrukturelles Umfeld sind für Miet- wie auch Eigentumsobjekte das Wichtigste." Als weiteres zukünftig attraktives Gebiet sieht der ÖVI die Randlagen des 17. Bezirks - rund 3000 €/m² gelten hier für Eigentum als realistisch. Ungebremste Nachfrage herrscht für den 7., 8. und 9. Bezirk.