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Französische Soldaten sind auch in den aufständischen nördlichen Gebieten stationiert.

Foto: Reuters/Luc Gnago
New York - Die französische Forderung nach einem baldigen UNO-Blauhelm-Einsatz in dem westafrikanischen Bürgerkriegsland Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) stößt auf starke Vorbehalte seitens der USA. Der Befriedungsprozess trete "gerade in die letzte Phase", erklärte die französische Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie am Freitag (Ortszeit) nach einem Gespräch mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan in New York. Nun gehe es um die Entwaffnung der Konfliktparteien. Die Präsenz der Vereinten Nationen sei dabei unerlässlich.

Die USA äußerten sich skeptisch zu der von Frankreich vorgeschlagenen Entsendung von über 6.000 Blauhelmen in die frühere französische Kolonie. "Wir müssen die grundsätzliche Berechtigung einer Friedensmission zum gegenwärtigen Zeitpunkt prüfen", sagte der amerikanische Chefdelegierte bei den Vereinten Nationen, John Negroponte. Die USA hätten Bedenken wegen des großen Umfangs der Friedenstruppe. Er glaube nicht, dass die UNO-Mission wie von Generalsekretär Annan vorgeschlagen bis zum 4. Februar beschlossen sei.

Vermittlung Frankreichs

Nach dem durch Vermittlung Frankreichs vereinbarten Friedensabkommen von Marcoussis vom Jänner des Vorjahres wurde der im September 2002 ausgebrochene Bürgerkrieg im vergangenen Juli offiziell für beendet erklärt. Die Rebellen, die die nördliche Landeshälfte kontrollieren, übernahmen in der damals gebildeten "Regierung der Nationalen Einheit" mehrere Ministerämter. Im September zogen sich die Ex-Rebellen jedoch aus dem Kabinett zurück und warfen Staatspräsident Laurent Gbagbo vor, das Friedensabkommen zu verletzen.

Annan hatte den Weltsicherheitsrat aufgefordert, der Mission zuzustimmen, wenn die Konfliktparteien Fortschritte auf dem Weg zum Frieden vorweisen könnten. Die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS), die derzeit 1.200 Soldaten in Cote d'Ivoire stellt, hat die UNO um die Übernahme des Mandats gebeten. (APA/AP)