Umweltminister Pröll zeigt sich "vorsichtig optimistisch"
Redaktion
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Prag - Die tschechische Regierung will das umstrittene
Atomkraftwerk Temelin nun doch nicht wie vom Industrieministerium
geplant ausbauen. Die künftige Energiestrategie des Landes, die
derzeit dem sozialliberalen Kabinett zur Abstimmung vorliege, rechne
nicht mehr mit der Erweiterung der südböhmischen Anlage, sagte
Ministerpräsident Vladimir Spidla am Samstag dem Prager Fernsehsender
CT. Das Industrieministerium hatte den Ausbau von Temelin bis zum
Jahr 2010 vorgeschlagen und damit international Proteste ausgelöst.
Pröll: "Zeichen wirtschaftlicher Vernunft"
Umweltminister Josef Pröll (V) hat die Ankündigung vorsichtig optimistisch bewertet. "Das ist ein Zeichen wirtschaftlicher Vernunft und zeigt, dass sich Dialog auszahlt",
erklärte Pröll laut seinem Sprecher am Samstagabend. Man werde die Gespräche über die Sicherheit des
Kernkraftwerkes Temelin mit der tschechischen Republik konstruktiv fortsetzen.
Ablehnung mitgeteilt
Nach Bekanntwerden der Pläne zum Ausbau des Atomkraftwerks hatte Österreich im November 2003
offiziell im Außenministerium in Prag seine Ablehnung mitgeteilt.
Temelin steht etwa 100 Kilometer nördlich der oberösterreichischen
Landeshauptstadt Linz und rund 230 Kilometer nordöstlich der
bayerischen Landeshauptstadt München.
Störungen
In dem AKW war es seit Inbetriebnahme im Jahr 2000 mehrfach zu
Störungen gekommen. Politiker und Atomkraftgegner vor allem aus
Deutschland und Österreich hatten deshalb wiederholt die Stilllegung
gefordert. Auch das tschechische Umweltministerium hatte sich gegen
Ausbaupläne ausgesprochen. (APA)
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