Wien  - Im Zusammenhang mit der umstrittenen Ausschreibung für den zentralen Bucheinkauf des Bundes ist die Firma Manz aus dem Hauptverband des österreichischen Buchhandels ausgetreten. Das meldet das Nachrichtenmagazin "profil " in seiner aktuellen Ausgabe. Manz protestiere damit gegen den Verbleib von Hauptverbands-Vizepräsident Gerald Schantin. Schantin ist Geschäftsführer der Unternehmen Mohr-Morawa bzw. Morawa-Styria. Diese sind teilweise mit der Firma Morawa & Co verflochtenen, die in der Ausschreibung den Zuschlag erhalten hat.

Buchpreisbindung: Rabatte jenseits der Obergrenze

Manz hatte entgegen den Empfehlungen des Hauptverbands mit einem Rabatt weit über der in der Buchpreisbindung gesetzlich eingeräumten Rabatt-Obergrenze von fünf Prozent bei der Ausschreibung für den zentralen Bucheinkauf des Bundes mitgeboten. In der Folge war der geschäftsführende Gesellschafter von Manz, Anton C. Hilscher, als Hauptverbands-Präsident zurückgetreten. Schantin konnte dagegen in einer Vorstandssitzung seine Nicht-Involvierung in den umstrittenen Vorgang glaubhaft machen und die gestellte Vertrauensfrage mit deutlicher Mehrheit für sich entscheiden.

Laut " profil " verteidigt Manz das eigene überhöhte Anbot mit 10,35 Prozent Rabatt damit, dass man damit gerechnet habe, "dass jeder, der über fünf Prozent anbietet, geklagt werden muss, so auch Manz im Falle eines Zuschlages. Damit wäre die BBG-Ausschreibung gekippt worden und alles wieder zurück zum Start gegangen" (Kristin Hanusch-Linser, Vorsitzende der Manz-Geschäftsführung). (APA)